Typ 1 Diabetes. Auf diese lebensverändernde Diagnose hätte wohl jeder von uns verzichten können. Denn einem wird schnell erklärt: „Das hast du nun dein Leben lang und es wird sich einiges ändern“.
Das viele Probleme mit der Akzeptanz haben, ist für mich total nachvollziehbar.
Und selbst, wenn man gut mit seinem Diabetes zurecht kommt, kann mir niemand erzählen, dass es nicht auch Tage gibt, an denen er das Monster gerne gegen eine Wand klatschen würde.
Ich selbst kenne solche Tage nur zu gut. Was mir dann hilft, ist Humor und positives Denken. So habe ich mir einmal überlegt, dass diese Krankheit durchaus auch positives mit in unser Leben bringt.
#1. Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper
Für mich war das in der Schule im Fach Biologie hin und wieder ein Vorteil. Bestimme Prozesse im Körper kannte ich schon und vieles was wir lernen sollten, war für mich viel schneller ersichtlich als für andere, da ich durch meine Krankheit bereits viel über meinen Körper wusste.
#2. Ernährungsexperte sein
Eigentlich sind wir alle kleine Ernährungsexperten. Wir kennen uns aus mit Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen. Wir wissen, dass Kohlenhydrate zu Glucose umgewandelt werden und das es davon schnelle und langsame gibt. Wir wissen, das Fett diesen Prozess verlangsamt und wir können sogar mit einem Blick auf den Teller sagen, wie viele Kohlenhydrate unser Essen besitzt.
Während andere einfach alles essen, können wir oft genau sagen, was in unserem Essen enthalten ist und was es mit unserem Körper veranstaltet.
#3. Früh Verantwortung übernehmen
Als Kind ist es oft schwierig. Man will einfach nur Kind sein. Denn bei einer frühen Diagnose lernen Kinder schnell, dass sie nun eine gewisse Verantwortung haben. Ich finde das gut, denn ich hatte nie das Gefühl, dass ich etwas an meiner Kindheit einbüßen musste. Und trotzdem lernte ich früh verantwortungsvoll mit meinem Diabetes umzugehen und war selbstständiger als so manche Klassenkameraden.
#4. Diszipliniert sein
Nicht jeder Mensch ist diszipliniert. Aber Diabetiker müssen sich zusammenreißen und eine Grunddisziplin an den Tag legen. Das schlägt sich auch in anderen Sachen nieder und hilft einem oft auch in ganz anderen Lebenssituationen.
#5. Über die kleinen Dinge im Leben freuen
Ein guter Wert und schon ist der Tag gerettet! Gebt zu, das kennt ihr ganz genau! Ich finde das toll. So eine Kleinigkeit und ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd. Wir wissen nämlich, wie schnell die Werte hoch und runter hüpfen können und das es manchmal nur ein Glücksspiel ist. Umso mehr freuen wir uns, wenn mal alles so läuft wie es soll. Mehr braucht es dann schon gar nicht, dass unsere Laune in Höchstform gerät.
So wie ich heute bin, wurde ich auch durch den Diabetes. Und nicht alles davon ist schlecht. Wenn euch also mal wieder das Diabetes-Monster ärgert und euch herunterziehen will, überlegt doch mal, welche guten Eigenschaften hier heute vielleicht nicht hättet und streckt dem Monster die Zunge heraus.
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