„Das erste Mal mit Diabetes habe ich“ war neulich das Tagesthema beim #dedocTweetchat. Lea von Insulea hat sich davon prompt inspirieren lassen und eine Blogparade gestartet. Schon einige Blogger haben mitgemacht und ich möchte mich nun auch einreihen.
Eine tolle Idee, macht doch auch mit 😉
Das erste Mal Insulin spritzen
Daran erinnere ich mich noch ganz genau. Nach dem ich schon einige Tage im Krankenhaus lag und das Insulin über einen Tropf bekam war es Zeit nun das Insulin selbst zu spritzen.
Die Krankenschwester zeigte mir, wie man die Spritze aufzog und Luftbläschen entfernte. Danach wollte sie mir die Spritze in den Bauch injizieren.
„Ich will das selbst machen!“
Die Schwester war sichtlich erstaunt. „Bist du dir sicher? Das ist ja was!“
„Ja, mein Bruder musste das damals auch, ich will das auch machen!“
Ich konnte es irgendwie kaum abwarten. Mit meinen 10 Jahren war das alles mehr ein Abenteuer als bitterer Ernst für mich.
Und weh tat das Spritzen sowieso nicht. Den ganzen Trubel um das alles konnte ich immer noch nicht verstehen.
Das erste Mal Unterzucker
An die erste „normale“ Unterzuckerung erinnere ich mich gar nicht. Aber sie fand auf jeden Fall noch im Krankenhaus statt. Da bekam ich dann immer eine Babyflasche mit Strohhalm in der Apfelsaft millimeter genau abgemessen wurde. Hinterher gab es oft eine halbe Banane.
Ganz genau erinnere ich mich hingegen an meine erste starke Unterzuckerung. Damals war ich 12 und wir waren auf Mallorca. In der Nacht bin ich zum ersten Mal geflogen und hatte panische Angst.
Morgens kamen wir in Palma an und wurden mit einem Bus zu unserem Hotel gefahren. Dort setzten wir uns erst ein Mal auf die Terrasse in die Sonne und tranken etwas. Während alle anfingen sich in der Hitze auszuziehen, beschwerte ich mich, dass mir kalt war und zog meinen Pullover wieder an.
Dann wachte ich in unserem Hotelzimmer wieder auf.
„Welchen Tag haben wir?“
Ich war der festen Überzeugung gerade den ganzen Tag und die nächste Nacht verschlafen zu haben. In Wirklichkeit waren es nur einige Stunden.
Meine Mutter erzählte mir, dass ich, nachdem ich den Pullover angezogen hatte anfing „Faxen“ zu machen, wie sie erst glaubte. Dann merkte sie aber schnell, dass ich unkontrolliert zuckte und dann umfiel. Jemand, der das ganze beobachtete rief sofort den Krankenwagen und erzählte denen wohl etwas von einem epileptischen Anfall.
In der Zeit steckte mir meine Mama einen Löffel in den Mund, damit ich mir nicht auf die Zunge biss. Der Arzt konnte zum Glück deutsch und erkannte auch schnell, dass es hier eher um Diabetes als um Epilepsie ging.
Nach diesem Auftritt war ich das bekannteste Gesicht im Hotel. Na großartig, sowas liebe ich ja!
Alle Leute grüßten mich und fragten mich jedes Mal, wie es mir ginge. Außerdem begrüßte uns nun der Hoteldirektor jeden morgen zum Frühstück persönlich.
Das erste Mal Urlaub mit Diabetes.
War eigentlich relativ unspektakulär. Wir waren in Italien. Das einzige was ich da neu lernen musste war, wie mein Körper auf die Hitze und das Schwimmen den ganzen Tag reagierte. Etliche Unterzuckerungen waren also vorprogrammiert. Aber ich merkte sie immer früh genug.
Das erste Mal Überzucker
Mit 11 Jahren war ich auf einem Kindergeburtstag. Dort gab es Eistee, den ich zum ersten Mal seit der Diagnose trank. Leider unterschätze ich ihn vollkommen und als ich zum Abendbrot meinem Blutzucker testete, war mein Wert über 200 mg/dl. Das war das erste Mal in meiner damaligen Diabetikerlaufbahn. Weinend rief ich meine Mutter an und fragte, was ich nun tun solle.
Zu der Zeit war so ein Wert wirklich ein riesiger Schock für mich.
Heute sieht das natürlich anders aus.
Meine erste und bisher einzige Ketoazidose hatte ich im Oktober 2013. Ausgelöst durch Insulinpurging. Die Geschichte dazu findet Ihr hier.
[…] Lisa von Lisabetes […]