Den Diabetes immer perfekt zu managen und permanent motiviert zu bleiben ist gar nicht so leicht. Das es hin und wieder Einbrüche gibt, ist für mich nur normal. Mal im Ernst, wer von euch kennt es nicht?
Der Diabetes wird uns für den Rest unseres Lebens begleiten und das ist in der Regel nicht gerade kurz.
Da wirklich jeden Tag, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, am Ball zu bleiben ist eine Herausforderung für jeden von uns.
Heute habe ich ein paar Tipps für euch, die helfen können, wenn mal wieder ein Motivationstief droht, oder ihr bereits mitten drin steckt.
# Tagebuch führen und austauschen
Viele führen Tagebuch, ob schriftlich oder per App. Es kann auch enorm hilfreich bei der Diabetes-Therapie sein. Man erkennt, an welchen Stellen man die Basalrate eventuell ändern muss, welche BE-Faktoren nicht mehr ganz hin hauen, wodurch der Blutzucker beeinflusst wird und wie der eigene Blutzucker auf bestimmte Mahlzeiten reagiert. Einige Ärzte freuen sich, wenn sie Tagebücher gezeigt bekommen, andere bestehen sogar darauf. So oder so sind Tagebücher wirklich hilfreich. Sie aber immer zu führen ist eins der schwersten Dinge der Diabetes-Therapie.
Ein Tipp, den ich von der lieben Nicky von absolutnichtzuckerfrei bekommen habe ist wirklich toll und hilft sogar mir Schreibfaulen mein Tagebuch besser zu führen.
Sucht euch einen anderen Diabetiker und tauscht die Bücher ab und zu aus. Zum Beispiel lasst ihr den anderen alle zwei Wochen mal einen Blick in eure Tagebücher werfen. Dieser kann euch vielleicht noch Tipps geben oder sagen, was ihm besonders auffällt.
Das motiviert ungemein die Tagebücher zu führen. Und so ein zweiter Blick hat auch noch niemanden geschadet, manchmal wird man ja auch betriebsblind 😉
# Tischmülleimer
Wir Diabetiker produzieren ganz schön viel Müll, ob wir wollen oder nicht. Besonders Teststreifen werden in Massen gezüchtet und finden sich bald überall in der Wohnung wieder. Ein Tipp von mir ist, sich an einigen Orten, wie zum Beispiel dem Nachttisch, kleine Tischmülleimer hinzustellen. Diese helfen zumindest ein wenig dem Müll entgegen zu wirken. Und es gibt bereits viele lustige Tischmülleimer, die so designed sind, dass man sie nicht sofort als Mülleimer erkennt.
# Mülleimer für Unterwegs
Auch wenn wir unterwegs sind, wird der Teststreifenmüll nicht weniger und nicht immer ist ein Mülleimer in der Nähe. Das Ergebnis sind Teststreifen in Hosen- und Jackentaschen und in allen Fächern der Handtasche oder dem Rucksack. Hier könnt ihr einfach eine alte Teststreifen- oder TicTacdose verwenden, die ihr in eure Diabetestasche packt. Markiert sie, umwickelt sie mit bunten Klebestreifen oder malt sie an, damit ihr erkennt, dass diese Dose für gebrauchte Teststreifen und Nadeln ist.
# Traubenzucker ade
Könnt ihr Traubenzucker auch nicht mehr sehen? Ich spucke es sogar dann aus, wenn ich nicht mehr ganz bei mir bin. Alles was ich realisiere ist, dass Traubenzucker einfach furchtbar ist! Zum Glück gibt es ja viele leckere Dinge, die man stattdessen essen kann. Ich habe da z.B. immer Kaubonbons wie Fritt in meiner Tasche (auch ein toller Tipp von absolutnichtzuckerfrei), oder die Fruity-Riegel. Ansonsten schaut euch mal in den Supermärkten um. Neuerdings gibt es viele neue Geschmacksrichtungen von Dextro Energy, die vielleicht sogar den größten Traubenzuckermuffel schmecken.
# Stetige Selbstkontrolle
Eigentlich ist dies ein Tipp, den ich in der Uni beim Zeitmanagement gelernt habe, aber ich habe gemerkt, dass ich ihn auch perfekt auf meinen Diabetes anwenden kann. Setzt euch ein mal die Woche ein paar Minuten hin und reflektiert die letzte Woche. Was hat gut geklappt? Was gar nicht? Guckt euch eure Werte und Tagebücher an. Vielleicht entdeckt ihr etwas, das ihr noch optimieren könnt. Oder seid sogar richtig zufrieden. Dann kann man ruhig stolz auf sich sein.
# Kleine Ziele setzen
Setzt euch nicht zu große Ziele. Wenn ihr einen hohen HbA1c habt, setzt ihn nicht gleich auf 6 herunter, sondern erreicht erst mal die 7. Kleine Ziele sind einfacher zu erreichen und man wird nicht so oft enttäuscht. Wenn ihr eure Etappe erreicht habt, seid stolz. Dann bleibt ihr auch motiviert und könnt euch das nächste Ziel setzen.
# Setzt euch nicht unter Druck
Wichtig ist, dass ihr euch auch in einem Motivationstief nicht unter Druck setzt. Das passiert jedem mal und für ein paar Wochen ist das auch okay. Aber irgendwann müsst ihr euch wieder aufrappeln und zusammenreißen. Nehmt euch eine Auszeit, um dann wieder voll motiviert durchzustarten!
Schöne Ideen, danke. Ich benutze für unterwegs das Plastik-Ü-Ei, passt auch überall rein.