Fragst Du Dich nicht manchmal: Was wär gewesen, wenn…?
Möchtest Du Dein Leben noch mal von vorn beginnen?
Du denkst, die Anderen wären glücklich, weil Du sie nie weinen siehst,
und Du glaubst, Du wärst der Einzige, den sie jemals vertrieben haben, aus dem Paradies.Du bist nicht allein
Wir sind Legionen und wir werden bei Dir sein.
Du bist nicht allein
Wir sind Millionen und wir werden noch mehr sein.
Letztes Wochenende war das Barcamp der Blood-Sugar Lounge – aber Achtung! Dies hier wird kein Eventbericht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass davon so einige in den nächsten Tagen erscheinen werden (z.B hier, hier und hier oder hier ) Aber viele sind mehr als nur Berichte. Jeder von uns hat so viele Gedanken und Gefühle vom Barcamp mitgenommen, dass die Themen vielfältig sind. Und wer immer noch nicht weiß, was ein Barcamp ist, bitte einmal hier entlang.
Worüber will ich schreiben, wenn nicht über das Barcamp?
Ich möchte über unsere deutsche Diabetescommunity schreiben, denn die hat mich so beeindruckt, dass mir fast die Worte fehlen. Und das liegt an den Menschen dieser Community. Die sind mir letztes Wochenende mehr denn je unter die Haut und direkt ins Herz gewandert.
Auf dem Diabetes Barcamp der Blood-Sugar-Lounge waren über 100 Leute, nicht alle hatten Typ 1 Diabetes, es waren auch Typ F’ler, Typ 2er und Interessierte da. Einige kannte ich bereits, die anderen lernte ich kennen. Einige mehr, manche weniger. Aber jeder war für sich so interessant und hatte Geschichten zu erzählen, dass man damit noch locker eine ganze Woche hätte füllen können.
Immer wieder freue ich mich bekannte und neue Menschen persönlich zu treffen. Menschen mit denen mich etwas verbindet, die mich verstehen, denen es so geht wie mir. Der Ort und der Grund spielen dabei schon gar keine Rolle mehr. Einige sind wirklich zu Freunden geworden und das habe ich dieses Wochenende wieder sehr gemerkt.
Im Frieden der Nacht
Wenn wir aufeinandertreffen, gibt es immer eine Menge zu erzählen und der Diabetes spielt dabei mal eine größere, mal eine kleine und manchmal auch gar keine Rolle.
Wir hatten uns so viel zu erzählen, dass die letzten ihr Bett in der ersten Nacht erst gegen vier Uhr nachts fanden. Es war aber auch zu schön an der Hotelbar – auch wenn sie seit Stunden geschlossen hatte. Solche Momente und Nächte sind einfach besonders und ich zehre noch wochenlang davon.
Die erste Träne musste ich auch direkt in dieser Nacht verdrücken. Ich erfuhr, dass andere Blogger für mich einstanden und mich verteidigt haben, als ich nicht dabei war. Ich war wirklich gerührt und freute mich einfach über diese wundervollen Menschen. Ich selbst zweifle oft an meinem Blog und an meiner Arbeit. Manchmal möchte ich ihn einfach löschen. Dann denke ich: „Das bringt doch alles nichts, alle Arbeit mache ich mir umsonst.“ und wenn dann noch blöde Sprüche kommen, frage ich mich sogar, warum ich mich wegen einem Hobby so schlecht fühlen muss. „Muss ich mir wirklich wegen etwas, das ich aus purer Lust angefangen habe, den Tag ruinieren lassen? Muss ich wirklich weinen, weil mich eine Leidenschaft so fertig macht? Nein, einfach aufhören. Das wäre so einfach.“
Aber wenn ich dann höre, wie andere über mich und meinen Blog denken, bin ich ganz fasziniert. Die eigene Wahrnehmung ist teilweise wirklich extrem anders.
Zu Tränen gerührt
Genau das war auch der Moment, in dem ich wieder Tränen in die Augen bekam – jedoch nicht aus Frust, sondern, weil mich noch jemand berührte. Dieses Mal war es nicht einer meiner Bloggerkollegen, sondern ein Leser meines Blogs.
Er kam auf mich zu, reichte mir die Hand und lächelte mich an. Er erzählte mir, dass mein Blog ihm zur Pumpe verholfen hätte und das es ihm heute viel besser geht. Ich solle nicht an mir zweifeln und erst recht nicht aufhören zu bloggen. Das wollte er mir unbedingt einmal persönlich sagen. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was das mit mir machte. Wahrscheinlich gibt es für dieses überwältigende Gefühl gar kein Wort. Irgendwie schwer vorstellbar, dass ICH so etwas bewirken kann.
Ihr seid die Community!
Ohne euch Leser wäre mein Blog tatsächlich sinnlos. Erst dadurch, dass ihr ihn lest, kommentiert und mit mir in Kontakt tretet, wird aus diesem Blog etwas besonderes. Und dafür bin ich jedem Einzelnen dankbar.
Die Community ist immer für dich da
Mein letzter Sensor hat das Barcamp gerade noch so überlebt, dann verabschiedete er sich. Leider ist Medtronic noch nicht in der Lage neue Sensoren zu liefern und ich sitze auf dem Trockenen. Das wäre gar nicht so schlimm, wenn diese Woche nicht eine weitere Reise, ein Konzert und viel Stress anstehen würden. Es ist einfach irgendwie blöd. Aber mir geht es schon viel besser, als vor einem Jahr. Damals hatte ich mit Panikattacken bei Unterzuckerungen zu kämpfen. Und das nach 17 Jahren Diabetes. Heute lebe ich zum Glück wieder angstfrei, war seitdem aber auch nicht mehr ohne CGM.
Als ich meinem Frust über diese Situation ein bisschen Luft auf Facebook machte, erreichten mich plötzlich einige Nachrichten auf verschiedenste Wege. Es waren alles Menschen, die mir Sensoren ausleihen wollten, oder mir welche schenken wollten.
Leute, mal ehrlich, ihr seid der Wahnsinn!
In der deutschen Diabetes-Community ist man wirklich nicht alleine, egal um was es geht. Die Leute springen für dich in die Bresche, sie verteidigen dich, sie machen Werbung für dich und helfen mit allem aus, wo sie nur können.
Ich finde das so einmalig und unfassbar überwältigend, dass dieser Post einfach mal raus musste.
Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die meinen Blog lesen, kommentieren und mir schreiben. Danke an all die anderen Blogger für ihre tollen Blogs, die mir selbst so sehr helfen. Danke an all die, die solche Sachen wie das Barcamp aufbauen und es am Ende zu dem machen, was es war: Ein wundervolles Wochenende, mit interessanten neuen und alten Gesichtern. Emotionalen, interessanten und mutigen Diskussionen.
Hier brauch sich wirklich niemand alleine fühlen oder verstecken. Und – auch wenn es ein bisschen blöd klingen mag – hier entstehen Freundschaften, die dem Diabetesdasein sogar einen kleinen Sinn geben.
Hey meine Liebe,
was ein toller Beitrag und ich kann jedes einzelne Gefühl nachvollziehen. Diese Community ist unglaublich wertvoll. Ganz besonders die Freunde, die man gewinnt sind einfach unersetzlich und auch wenn man es nicht zugeben mag, da hat der Diabetes schon was Positives, was man ihm zu schreiben muss. Nicht zuletzt, warst du diejenige, die mich inspiriert hat überhaupt einen Diabetesblog zu schreiben und ich hoffe du denkst nie wieder darüber nach, deinen Blog zu löschen!
♥
Danke für den tollen Beitrag. Ich lese deinen Blog seit meiner Diagnose und habe dadurch wesentlich mehr Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung gefunden.