[Kostenlose Teststellung*]
Seit dem 1. Oktober 2018 gibt es nun den Dexcom G6 Sensor, der nicht kalibriert werden muss, 10 Tage lang läuft und eine neue Setzhilfe hat. Er ist um einiges flacher als der G5 Sensor, aber etwas breiter.
Die ersten Blogger wurden bereits mit ein paar Sensoren ausgestattet und der erste Erfahrungsbericht ist auch schon online.
Und jetzt komme ich mit meinem Artikel über den Dexcom G5 und dem Guadian-Sensor, von denen es auch schon mehrere Vergleiche gibt ( Diafeeling: Guardian oder Dexcom, Marcel bei der Blood-Sugar-Lounge: Top oder Flop? Der direkte Vergleich zwischen dem Dexcom G5 und Guardian Connect, Tattoostravelstypeone: Dexcom G5 CGM mit iPhone & Apple Watch im Test) . Ich kann euch hier also kaum etwas Neues erzählen. Aber ich kann euch von meinen eigenen Erfahrungen berichten und erzählen, wie ich die beiden Systeme im Alltag wahrgenommen habe.
Warum teste ich den Dexcom G5 obwohl ich doch den Enlite-Sensor trage?
Hierfür gibt es mehrere Gründe. Einer meiner Hauptpunkte ist, dass ich mittlerweile (ich trage den Enlite-Sensor seit Januar 2017) eine Kontaktallergie auf den Pflasterklebstoff entwickelt habe. Wie beim Omnipod fing die Allergie ganz leicht am Bauch an, bis der Sensor dort so stark juckte, dass ich den Bauch als Tragestelle ausschließen musste. Das gleiche folgte an den Armen. Seitdem trage ich den Sensor überwiegend am Bein. Als auch dort erste Reaktionen anfingen, trug ich den Enlite-Sensor wieder ab und zu am Arm, aber nie länger als sechs Tage.
Im Sommer verlor ich meinen Transmitter und bekam mit einem Rezept einen neuen. Seitdem habe ich ständig Ausfälle bei meinen Sensoren. Ständig muss sich der Sensor aktualisieren und hat ein Werte-Loch von drei Stunden. Nicht selten aktualisiert er sich dann gleich nochmal, sodass schon sechs Stunden keine Werte vorhanden sind. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Sensoren ich reklamieren musste. Mir reichte es wirklich. So sehr, dass ich den Enlite abmachte und meinen Blutzucker ganz klassisch mit Blut testete.
Eine andere Sache, die mich schon länger stört ist, dass der Enlite ausschließlich Werte an meine Pumpe sendet. Wenn die Pumpe mal in der Unterhose oder im BH verschwindet, ist es gar nicht so einfach für jeden Wertecheck an das Teil heranzukommen.
Deswegen muss ich zugeben, dass ich schon länger etwas neidisch auf die Dexcom-Nutzer geschaut habe. Aber die Hypo-Abschaltung des Enlite-Sensors in Kombination mit der Minimed640G blieb lange ein Totschlag-Argument für mich. Ich hatte regelrecht Angst ohne meine Hypoabschaltung auskommen zu müssen. Als mich der Sensor aber so unfassbar nervte, dass ich ihn nicht länger trug, stellte ich fest: es geht auch ohne Hypoabschaltung. Bevor ich nun aber wieder alles vom Zaun breche und auf ein System wechsele, dass ich nicht kenne, wollte ich es ausprobieren.
Und diese Chance konnte ich tatsächlich wahrnehmen. Von Dexcom bekam ich das G5-System mit vier Sensoren kostenfrei bereitgestellt. Danach geht es an Dexcom zurück. Ich bin zwar nicht verpflichtet über meinen Test zu berichten, aber ich möchte es gerne. Meine Meinung ist aber nicht beeinflusst.
Zusammengefast
Enlite-Sensor
Tragedauer: 6 Tage, kann verlängert werden.
Sensorlänge: 9mm
Misst im Unterhautfettgewebe
Empfänger: Medtronic-Pumpe
Tragestellen: Oberarme, Bauch, Oberschenkel
Kalibrierung: alle 12 Stunden eine blutige Messung erforderlich.
Follow-Funktion: Keine
Dexcom G5
Tragedauer: 7 Tage, kann verlängert werden.
Sensorlänge: 12,7mm
Misst im Unterhautfettgewebe
Empfänger: Decxom Empfänger & Smartphone + Smartwatch
Tragestellen: Bauch oder Gesäßbereich
Kalibrierung: alle 12 Stunden. Bei der ersten Kalibrierung des aktuellen Sensors sind zwei blutige Messungen erforderlich.
Follow-Funktion: Bis zu 5 Follower mit der Follow-App
Das Zubehör
Enlite
Für den Enlite benötigt man eine kompatible Medtronic-Pumpe als Empfänger. Mit dem Enlite Guardian Connect könnt ihr die Werte auch auf ein Smartphone bekommen, dann aber nicht mehr auf die Pumpe.
Dazu bekommt ihr eine Setzhilfe, den Transmitter und eine kleine Ladestation für den Transmitter sowie natürlich ein Handbuch.
Die Sensoren sind zusammen mit den Pflastern in einer extra Kiste.
Dexcom G5
Um das Dexcom G5 System zu tragen bekommt man ein Empfängergerät. Als zusätzlicher Empfänger kann auch das Smartphone + Watch dienen. Ob euer Smartphone kompatibel ist, könnt ihr hier herausfinden. Zu dem Empfänger bekommt man natürlich noch das entsprechende Lade-Equipment und ein Handbuch.
Die Sensoren bekommt man extra. Sie sind alle einzeln zusammen mit der Einmal-Setzhilfe verpackt.
Zu guter Letzt bekommt man noch den Transmitter, der nach drei Monaten ausgetauscht wird.
Das Setzen
Bei beiden Systemen dachte ich zuerst „wow, das ist echt aufwendig!“ Zugegeben, beim ersten Mal kann die ganze Prozedur einschüchternd wirken. Aber bei beiden Systemen gibt es eine sehr starke Lernkurve. Das heißt, schon nach zwei-/drei Mal setzen, gehen die Handgriffe schon komplett in einen über. Bei beiden Systemen brauchte ich bei den ersten Malen die Hilfsvideos. Dann ging es aber auch schnell alleine.
Nach etwas Zeit mit dem Dexcom muss ich außerdem sagen, dass ich das Setzen des Dexcoms mittlerweile sogar etwas leichter finde, als das Setzen des Enlite-Sensors.
Von der Zeit, die man dafür benötigt, unterscheiden sie sich aber kaum, würde ich sagen (ich habe jetzt mal nicht mit einer Stoppuhr nachgemessen).
Ebenso finde ich, dass der Dexcom weniger schmerzt beim Setzen, aber das kommt auch immer auf die Tragestelle an.
Müll
Obwohl beim Dexcom G5 eine Einmalsetzhilfe zum Einsatz kommt, hat man hier weniger Müll. Das liegt daran, dass es beim Dexcom erstmal nur ein Pflaster gibt. Da macht der Enlite-Sensor deutlich mehr Müll.
Kommt es natürlich dazu, dass man den Dexcom zusätzlich fixieren muss, produziert er natürlich auch mehr Abfall.
Darstellung
Enlite
Auf der Pumpe werden die letzten drei Stunden im Bereich von 50 mg/dl – 350 mg/dl dargestellt. Daneben findet ihr den aktuellen Gewebezucker mit Trendpfeilen. Der Zielbereich ist individuell einstellbar.
Geht man weiter ins rtCGM-Menü, lässt sich die Ansicht auf 6, 12 und 24 Stunden erweitern. Durch rot markierte Bereiche wird die Hypoabschaltung visualisiert und kleine blaue Punkte unter der Kurve zeigen einen abgegebenen Bolus.
Mit den Pfeiltasten lässt sich der Cursor in der Kurve bewegen, sodass man sich auch einzelne Werte genauer ansehen kann.
Dexcom
Auf dem Handy sieht man im Hochformat den Startbildschirm. Auch hier werden die letzten drei Stunden im Bereich von 40 mg/dl – 400 mg/dl gezeigt (lässt sich aber auch auf 300 mg/dl begrenzen). Der aktuelle Gewebezucker steht dabei in der Mitte. Die Pfeile zeigen an, ob der Wert stark steigt, steigt, gleich bleibt, fällt oder stark fällt.
Der Zielbereich ist individuell einstellbar und wird grau hervorgehoben. Oben gelangt man ins Menü, sieht ob eine Kalibrierung gefordert wird und die Aktionen, die man taggen kann.
Dreht man das Handy ins Querformat, sieht man die letzten 24 Stunden. Auch hier kann man den Cursor über die Kurve bewegen und sich einzelne Werte anzeigen lassen. Mit dem Handy lassen sich die Alarme individuell einstellen und auch die Follower kann man hier bearbeiten.
Auf dem Decxom Empfänger hat man ebenfalls oben Symbole: , Akku, aktueller Gewebezucker und das Bluetooth-Signal. Es wird der Bereich von 50 mg/dl – 400 mg/dl angezeigt. Auch hier sieht man die letzten drei Stunden und der Zielbereich ist ebenfalls grau hervorgehoben.
Am Empfänger kann man bis auf die Follower alle Einstellungen tätigen.
Alarme
Bei beiden Systemen lassen sich die Alarme individuell einstellen.
Enlite
Warnung vor Hoch (individueller Wert + individuelle Tageszeit)
Warnung bei Hoch (individueller Wert + individuelle Tageszeit)
Warnung bei Anstiegsrate
Wiederholung in (Zeit individuell einstellbar)
Unterbrochen vor Niedrig (individueller Wert + individuelle Tageszeit)
Warnung vor Niedrig (individueller Wert + individuelle Tageszeit)
Unterbrochen bei Niedrig (individueller Wert + individuelle Tageszeit)
Warnung bei Niedrig (individueller Wert + individuelle Tageszeit)
Warnung bei Basalrate fortsetzen
Wiederholung in(Zeit individuell einstellbar)
Dexcom
Beim Dexcom könnt ihr folgende Alarme einstellen:
Tragekomfort
Der Tragekomfort ist bei beiden Sensoren doch recht unterschiedlich Der Enlite ist etwas flacher, dafür breiter. Obwohl der Dexcom G5 höher ist, bin ich die ersten Tage nie daran hängengeblieben. Der Dexcom sitzt bei mir einfach etwas fester, es ist kein zusätzliches Fixieren nötig und es fühlt sich insgesamt etwas stabiler auf der Haut an, als der Enlite. Mit dem Enlite dauert es manchmal nur Minuten, dass sich etwas unter dem Sensor verhakt und ich hängen bleibe. Anschließend muss ich ihn fixieren, damit er nicht abfällt.
Schmerzen beim Tragen habe ich bei beiden Systemen nicht. Durch meine Allergie juckt der Enlite manchmal schon nach wenigen Stunden. Das konnte ich bisher beim Dexcom nicht feststellen.
Dadurch, dass ich den Enlite-Sensor immer zusätzlich fixieren muss und der Transmitter immer der selbe bleibt, sieht der manchmal wirklich unheimlich dreckig aus. Halt! Er sieht nicht nur dreckig aus, er ist es.
Beim Dexcom wird der Transmitter nach drei Monaten ausgetauscht und weil ich ihn nicht zusätzlich bekleben muss, sieht er auch noch ganz passabel aus. Der Dexcom G6 ist übrigens deutlich flacher!
Fazit
Momentan trage ich beide Sensoren, um nochmal genau feststellen zu können, mit welchem System ich besser zurecht komme. Ich muss sagen: Diabetes ist manchmal nervig genug, da möchte ich wenigstens, dass die Technik rund läuft und einen nicht noch mehr den Tag versaut.
Bei meinem kleinen Test habe ich für mich festgestellt, dass ich den Dexcom im Alltag leichter zu handhaben finde.
Beide Systeme möchten alle 12 Stunden einen blutigen Wert zum Kalibieren haben. Der Unterschied allerdings ist, dass der Enlite nach 12 Stunden gar keinen Wert mehr anzeigt. Der Dexcom sendet auch nach 12 Stunden weiterhin einen Wert. Er sendet zwar die Mittteilung, dass er eine Kalibrierung benötigt, aber sonst passiert nichts. Der Dexcom G6 muss allerdings nicht mehr kalibriert werden.
Beim Enlite fühle ich mich manchmal tatsächlich unter Druck gesetzt und alleine das nervt mich tierisch. Ich komme mir tatsächlich fremdbestimmt vor. Klar, ein absolutes Luxusproblem, aber in diesem Punkt gewinnt klar der Dexcom.
Schon oft habe ich darüber geschrieben, dass auf meiner Haut einfach nichts gut klebt. Da war ich vom Dexcom wirklich überrascht. Den einen Sensor habe ich ca. 20 Tage getragen und musste ihn nicht zusätzlich fixieren. Beim Enlite muss ich leider fast immer von Anfang an zusätzlich fixieren. Allgemein sitzt der Dexcom viel stabiler auf der Haut, man bleibt damit nicht so leicht hängen und erst recht kann sich nichts unter den Sensor mogeln und ihn herausziehen, was auf den Enlite leider zutrifft.
Ein großer Punkt ist natürlich, dass ich bisher auch keine Allergie beim Dexcom Pflaster verbuchen konnte. Außerdem liebe ich es meine Werte vom Handy und meiner Applewatch ablesen zu können. Für mich ein absoluter Luxus, den ich sicherlich im Alltag vermissen werde. Fehlalarme, Signalverluste etc. konnte ich in den zwei Monaten beim Dexcom nicht verbuchen. Beim Enlite hingegen einige.
Ein Highlight vom Enlite-Sensor ist natürlich die Hypoabschaltung und der Grund, warum ich sogar beim Enlite-Sensor bleiben würde.
Allerdings soll es (angeblich!!) ab nächstem Jahr mind. eine Pumpe geben, mit der auch der Dexcom G6 eine Hypoabschaltung ermöglicht.
Die Entscheidung
Ich habe eine Entscheidung getroffen und lange mit meiner Diabetologin geredet. Auch sie sieht mich dank meiner Allergie nicht länger als Enlite-Trägerin. So haben wir zusammen beschlossen, dass ich den Dexcom G6 beantragen werde. Mein Test hat also tatsächlich zu einem bevorstehenden Systemwechsel geführt.
Auch mein Freund sieht die Sache ähnlich. In den letzten zwei Monaten haben wir die Follow-App wirklich zu lieben gelernt. Ein Stück weit hat er sogar die Rolle meiner Hypoabschaltung übernommen – aber dazu in einem anderen Beitrag bald mehr.
*Der Dexcom wurde mir für eine Testphase von Dexcom bereit gestellt. Ich bin nicht verpflichtet über meinen Test zu schreiben. Meine Meinung bleibt unbeeinflusst.
Anna Sieglhuber meint
liebe lisa,
ich benutze nun seit ca 2 Monaten den G6 von Dexcom und ich bin restlos begeistert. ich bin seit 30 jahren Diabetikerin typ I LADA und hab mittlerweile alles ausprobiert was der Markt angeboten hat. Von der Plastikspritze in der zwei Insuline zusammengemischt wurden, über die verschiedensten Pens bis hin zur Insulinpumpe. Nach einem diabetischen Koma vor 2 Jahren wurde ich wieder auf Pens umgestellt mit Benutzung des Free Style Libre. Ich hatte immer Probleme mit dem jeweiligen Pflaster, das im Sommer einfach nicht länger als 2-3 Tage geklebt hat. Beim Free Style Libre hat das wunderbar funktioniert, aber es gab keine Warnungen. Der Dexcom G6 haftet wirklich felsenfest und warnt mich auch vor Über- und Unterzuckerungen. ich bin wirklich sehr, sehr zufrieden.
Als Nachteil sehe ich dass das Anzeigegerät im Bereich von 6m sein muss und dass man nicht ablesen kann wieviel BE ich gegessen, wieviel EH ich gespritzt und korrigiert habe. Eigentlich müsste man da wieder zum Tagebuchführen zurückkehren, dass war beim Free Style super nachzuvollziehen.
Ein großes Problem habe ich das richtige Handy zu finden. Die aus der aktuellen Liste von Dexcom kann man teilweise nicht mehr kaufen weil sie schon so veraltet sind. Und ich als Frühpensionistin kann mir einfach nicht leisten 100-300 euro für ein Handy auszugeben.
Meine Frage: Welches verwendest du, seit wann ist es auf dem Markt und kann man gleichzeitig ein elektronisches Tagebuch mit dem Handy verwenden?
Ganz liebe Grüße aus Österreich und aus unserer schönen Stadt Salzburg
Frederik Greve meint
Danke! Sehr interessanter Erfahrungsbericht. Ich nutz den Guardian 3 und kann mich Deiner Meinung nur anschließen. Es handelt sich um ein unfassbar unzuverlässiges Produkt. Mich wundert es tatsächlich dass es die Zulassung fürn den europäischen Markt bekommen hat. Ständigte Kalibrieungs- und Sensoarktualisierungsalarme können nicht die Regel sein. Zudem wird einem beim Medtronicsupport ernsthaft erklärt dass diese Probleme eher selten auftreten.
Ein Wechsel zu Dexcom steht kurz bevor!
kahaemm meint
Liebe Lisa,
vielen Dank für den tollen Artikel über Deinen persönlichen Test. Alles was über den Enlite geschrieben wurde, kann ich vollauf bestätigen. Meine Medtronic/Enlite-Kombination wird immer fehleranfälliger und führte kürzlich zu einem bemerkenswerten Fehlalarm. Ich war geschäftlich für ca. 5 Stunden unterwegs, hatte vorher noch meinen BZ gemessen und kalibriert und mein Blutzuckermessgerät nicht mit eingepackt.
Nach ca. 2 Stunden meldete mein System eine drohende Unterzuckerung mit Basalraten-Abschaltung. Gut so, dachte ich. Doch nach weiteren 10 Minuten bekam ich einen SerumGlukosewert von unter 40 gemeldet. Natürlich war die Basalrate gestoppt (dazu nacher etwas mehr). Da ich keine der üblichen Hypo-Anzeichen bei mir bemerkte, machte ich in einer Apotheke vorsorglich einen BZ-Test und erhielt einen Blutzuckerwert von über 400! Ich war entsetzt und merkte, dass dieses Ergebnis die Fortsetzung von Fehlern in den vergangenen Tagen war. Ich erhielt mehrmals die Aufforderung zu kalibrieren, die Kalibrierung wurde aber immer wieder als „nicht erfolgreich“ angebrochen. Der ISIG-Speicher enthielt keinerlei Einträge. Ich rief bei der Medtronic-Hotline an (dreimal in dieser Woche), geriet wie immer an ebenso freundliche wie hilflose Helfer. Jedesmal wurde mir geraten, den Sensor abzunehmen und auf Ersatz zu warten. Inzwischen warte ich auf 5 neue Sensoren, das kann ja bis zu 6 Wochen dauern, bis sie jeweils einzeln verpackt bei mir eintreffen.
Ich habe mir jetzt vorgenommen, ebenfalls einen Test mit dem DEXCOM zu machen. Auch mein Diabetesberater hat mir das empfohlen.
Nun noch ein paar Sätze zu der Basalratenabschaltung bei der Medtronic. Ich schicke voraus, dass ich fast 60 Jahre Diabetes-Typ 1 habe und weiß, was so alles in einer solchen Laufzeit passieren kann. Seit gut 25 Jahren bin ich Pumpenträger und seit ca 1 1/2 Jahre habe ich auch die Medtronic-CGM Kombi im Einsatz.
Ja, Basalratenabschaltung klingt gut. Für mich, der sehr viele Probleme mit zum Teil spät bemerkten Unterzuckerungen hatte, war das die Lösung. Ich muss auch zugeben, dass ich seit dem CGM-Einsatz keine bedrohlichen Unterzuckerungen mehr hatte. Aber was passiert eigentlich, wenn das System die Basalrate stoppt? Oft ist es so, dass die Nahrung nicht ganz so gehaltvoll war, wie es dem eingegebenen Bolus entspricht oder auch etwas mehr Bewegung erforderlich ist, als eingeplant. In beiden Fällen ist aber schon ein noch wirksamer Bolus abgegeben worden. Dieser noch wirksame Anteil des Bolus kann natürlich nicht gestoppt werden, so dass die Unterbrechung der Basalratenzufuhr kaum einen Einfluss auf den sinkenden Blutzucker hat.
Grundsätzlich halte ich die Medtronic/CGM-Lösung für ziemlich gut, allerdings muss eine ausreichende Standfestigkeit derSysteme gewährleistet werden. Wenn ich z.B. nach dem Setzen eines neuen Sensors nach rund 2 Stunden zum Kalibrieren aufgefordert werde, ist das ja o.k. Passiert das am Abend werde ich spätestens nach weiteren 2 – 4 Stunden geweckt, weil das System eine neue Kalibrierung fordert, Dazu kommen andere Alarme, die beachtet werden müssen. Die meisten „nicht so wichtigen“ davon habe ich ausgeschaltet, es bleiben aber doch noch einige übrig.
Wenn dann noch eine unbefriedigende Handhabung durch den Medtronic-Support dazu kommt, ist das Maß voll.
Tut mir leid, dass das eine so lange Antwort geworden ist. Nochmals vielen Dank für den tollen Vergleich der Systeme und liebe Grüße
Schmuki Ivo meint
Habe den Bericht mit sehr viel Interesse gelesen.
Ich hatte früher auch den Enlite getragen und war damit absolut nicht zufrieden…. wurde oft Nachts geweckt durch Alarm von wegen zu tiefer Wert, habe ich dann gemessen war der Wert in Ordnung.
Dann störte mich bei Enlite das ich den immer zusätzlich sichern musste weil er sonst einfach nicht gehalten hat, die Werte vom Enlite waren oft auch nicht genau.
Dazu kommt das Medtronic immer ein Lieferproblem hatte mit den neuen Sensoren und ich oft auch mal paar Wochen gar keinen hatte.
Bin damals auch von Medtronic weg gegangen zu Dexcom, nutze aktuell noch den G5 von Dexcom und wechsle ab Oktober auf den G6.
Der G5 von Dexcom, hält Bombenfest, löste sich noch nie und die Werte sind auch viel genauer wie die von Medtronic, das einzige was ich vermisste ist das er mit der Pumpe von Medtronic kommuniziert, aber daran habe ich mich gewöhnt.
Der Dexcom Sensor hält auch länger als 7 Tage am Körper ohne Probleme und musste ich nie zusätzlich fixieren, für mich gibt es nur positives zu berichten seit ich von Medtronic Enlite zu Dexcom G5 um gestiegen bin, der neue G6 Sensor ist auch 10 Tage tragbar und braucht keine Kalibrierung mehr was nochmal für das Dexcom System spricht und dank meiner Smartwatch habe ich den Wert immer im Blickfeld.
Der Service von Dexcom ist schnell und unkompliziert, habe ich mal ein Problem mit einem Sensor reicht es rufe ich dort an, schildere das ganze und nach ein paar Tagen habe ich auch bereits einen Ersatz Sensor im Briefkasten.
Bei Medtronic war es leider genau anders der Fall, immer wieder bekam ich zu hören wir haben gerade wieder einen Engpass und können Ihnen keine Sensoren schicken, was damals für mich auch klar war das ich von Medtronic als CGM weg gehe, den was bringt mir ein System wenn man das Zubehör nicht liefern kann.
Wünsche dir weiterhin gute Werte, sehr toller und informativer Blog und ein großes Daumen hoch an deinen Freund
Ivo