Manchmal sind wir Roboter, Aliens, Handy- und Internetsüchtige, die sogar mit einem Schlauch oder einem Kasten über die Haut Wlan empfangen und manchmal auch „fast normale Menschen“.
Was uns Diabetikern manchmal von Außenstehenden unterstellt wird, wenn sie unseren Insulinpumpen erblicken ist teilweise lustig, manchmal nervend und auch oft einfach nur absurd.
Menschen haben eine blühende Phantasie.
Ein bisschen verständlich ist es ja, bei der ständig neuaufkommenden Technik.
Deswegen habe ich mich mal umgehört und alle möglichen Kommentare zu Pumpen gesammelt, denen wir uns so im Alltag stellen müssen.
Kuriosität Pod
Der Pod ist ein kleiner, viereckiger Kasten, der manchmal bunt und manchmal einfach weiß ist. Dabei klebt er irgendwo am Körper und gibt hin und wieder Klicklaute von sich.
Ein kleines, faszinierendes Ding, dass uns am Leben hält. Für was er aber noch so gehalten wird ist sehr interessant.
- „Oh, wie toll, dass man jetzt schon mit einem künstlichen Darmausgang in die Sauna gehen kann“.
- Eine andere hört häufig, dass sie dank des Pods schon fast ein normaler Mensch sei. Beruhigend, oder? 😉
- Mir selbst und auch vielen anderen ist es schon passiert, dass der Pod für ein Nikotinpflaster gehalten wird.
- Weiter wird gemutmaßt, ob der Pod vielleicht sogar gegen Heuschnupfen hilft.
- Oder vielleicht ist es doch eine Herzmaschine? Die manchmal eben auch an der Wade klebt. Hm, ja.
- „Hältst du dich für cool, weil du so ein Ding am Arm kleben hast“? War die Reaktion eines anderen Herrn. Was er wohl dachte, was sie da am Arm kleben hat? Cool ist das Ding schon, keine Frage, aber ich glaube jeder von uns würde auch darauf verzichten, wenn er die Wahl hätte.
- Auch als elektronische Fußfessel wurde der Pod schon deklariert. Nun ja, wenn er an der Wade klebt ist der Gedanke vielleicht gar nicht so abwegig.
- „Was haben sie denn da für eine TicTac-Schachtel am Arm“? Ja, warum man sich eine TicTac-Schachtel auf den Arm klebt, kann ich nun auch wirklich nicht sagen.
- Ganz schön abenteuerlich fand ich die Geschichte dieser Podträgerin: „Beim Feiern hat mich mal jemand gefragt, ob das ein „Teilespender“ sei, wo man drauf drückt und dann kommen Extasy-pillen heraus. Er dachte, die Batterie, die durch den Pod scheint, sei eine solche.“
Auch die Schlauchpumpe sorgt für Verwirrung.
Diese werden mal für Handys oder Mp3-Player gehalten. Auch als eine Art Gameboy oder sogar Tamagotchi. Aber auch die üblichen Reaktionen, wie Herzmaschine, Darmausgang oder „gegen das Rauchen“ kommen nicht selten vor.
Der Pen hingegen lässt nicht ganz so viele Spekulationen zu.
Er sieht für die meisten einfach nur aus wie ein Kugelschreiber. Na ja, bis man ihn dafür verwedet, wozu er gedacht ist. Dann kann es jedoch passieren, dass man sogar als Drogensüchtiger abgestempelt wird. Ja, manchmal haben wir Diabetiker es wirklich nicht leicht.
Am besten bleibt man in so einer Situation cool.
Ich selbst spiele meistens einfach mit und rege die Fantasie der anderen noch an.
Als ich im Supermarkt gefragt wurde, ob mein Pod zu meinem Handy gehöre, erklärte ich einfach: „Ja, das ist mein eigener Wlan-HotSpot, ziemlich cool. Außerdem werden so meine SMS direkt an mein Gehirn weitergeleitet. Ich muss die gar nicht mehr auf dem Handy nachlesen.“ Okay, ich hatte wohl etwas übertrieben. Ungläubig wurde ich angestarrt. Aber Hey, wer mir so eine Vorlage liefert, muss eben mit solchen Antworten rechnen.
Aber am Ende kläre ich die Leute natürlich (meistens) auf. Und auch dann ist die Reaktion meistens dieselbe: „Das ist ja cool!“, und dann denke ich: „Ja, das ist es tatsächlich“. Und freue mich wieder über meinen kleinen Lebensretter.
Zur Aufklärung kann aber jeder von uns ein Stück beitragen.
Stefan meint
Ciao Lisa,
Ich musste einige Male grinsen als ich deine Auflistung gelesen habe. Schon witzig welch blühende Fantasie manche Leute haben. Derart witziges ist mir bisher noch nicht passiert. Meistens schauen die Leute eher erschrocken weg, wenn sie meine Pumpe sehen, manche schauen auch hin und fragen sich wohl selbst was das sein mag. Nur selten werde ich darauf angesprochen.
Ein witzige Situation hatte ich am Flughafen bei der Sicherheitskontrolle als mich ein Security Mann beim Check mitfühlend fragte, ob das denn nicht weh tue wenn man ständig so eine Nadel in der Haut stecken hat. Ich habe ihm dann gesagt, dass man schon ein besonders harter Hund sein muss um das zu ertragen (hihi). Danach hat er noch mitfühlender geschaut. Ein bisschen Spaß muss schon sein. Aber ich denke je selbstverständlicher wir damit umgehen und je selbstbewusster wir unsere Pumpen tragen, um so normaler wirkt es auf die Leute, die das bisher noch nicht gekannt haben.
LG
Stefan