Vor gut drei Wochen hatte ich einen Text für euch über Hautprobleme bei Diabetes, von denen ich leider selbst betroffen bin.
Heute wollte ich deswegen noch ein anderes Thema ansprechen, welches mich auch ab und an beschäftigt.
Ich bin absolut kein Fan davon andere Krankheiten oder gesundheitliche Probleme auf meinen Diabetes zu schieben. Es ist leicht einen Schuldigen zu finden und ihn dann für alles verantwortlich zu machen. Man hat eine Lösung, muss nicht weiter suchen und eine Art Entschuldigung ist es irgendwie auch.
Ob trockene, spröde Haare, verlangsamtes oder vermindertes Haarwachstum, ja sogar Haarausfall mit Diabetes zutun haben könnte, wird immer wieder gefragt und auch in den Raum geworfen.
Deswegen will ich dem heute mal auf den Grund gehen.
Ich selbst habe ziemlich trockenes und strapaziertes Haar. Aber das war nicht immer so.
Kommt das vom Diabetes?
Um ehrlich zu sein, bin ich mir bei mir selbst unsicher. Früher hatte ich wirklich schöne gesunde Haare. Als ich in der Pubertät viel experimentierte und vor allem rebellierte, blondierte ich meine Haare wasserstoffblond, um sie anschließend in den auffälligsten und buntesten Neon-Farben zu färben. Da diese Farben oft nicht sonderlich lange hielten und ich auffallen wollte, wechselte ich diese knalligen Farben alle paar Wochen.
Das ist gut 10 Jahre her, aber meine Haare haben sich davon nie richtig erholt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen Haaren damit einfach selbst das Todesurteil unterschrieben habe oder ob es an meinem grausigen HbA1c lag, den ich auch über Jahre nicht verbesserte.
Diabetes kann eine Ursache sein.
Den Diabetes ganz als Schuldigen auszuschließen geht leider nicht, denn er kann sehr wohl in unsere Haargesundheit mit hinein spielen.
Wie in meinem Post über die Haut erwähnt, kann der Haut durch den Diabetes Flüssigkeit und Nährstoffe entzogen werden. Das gleiche gilt natürlich auch für die Kopfhaut. Und unsere Kopfhaut ist quasi der Nährboden für unsere Haare.
Außerdem spielt der Diabetes oft auch eine Rolle bei unserem Hormonhaushalt und kann diesen auch mal etwas durcheinander bringen. Das kann den Haarwuchs ebenfalls beeinflussen.
Genau das Gleiche trifft auch auf unseren Stoffwechsel zu, der durch den Diabetes manipuliert werden kann.
Oft geht eine Schilddrüsenunterfunktion mit Diabetes Hand in Hand und auch die kann eine große Rolle spielen, ebenso wie emotionaler Stress, dem wir ja nun durch den Diabetes hier und da ausgesetzt sind.
Durch die Schwächung unseres Immunsystems ist unsere Kopfhaut zudem schneller gefährdet sich den ein oder anderen Übeltäter einzufangen.
Was kann man tun?
Hier kann ich leider nur aus meinen eigenen Erfahrungen sprechen, denn ich bin weder Friseur noch Arzt, aber ich sage euch; Ich habe schon eine Menge ausprobiert!
Rote und juckende Kopfhaut
ich habe leider das Problem, dass meine Kopfhaut immer sehr gereizt ist. Oft ist sie rot und juckt.
Dafür empfahl mir meine Friseurin ein Shampoo, das wirklich geholfen hat. Bei mir leider das einzige und leider auch nicht ganz billig. Ich benutze gerne die Produkte von Wella SP und kaufe sie gerne über Amazon, da sie da häufig noch günstiger sind als im Fachhandel. Das Shampoo Balance für die Kopfhaut hilft bei mir total super. Ein paar Mal hatte ich dazu noch die passende Spülung, aber da diese dann doch relativ teuer ist und das Shampoo an sich auch schon recht gut hilft, reicht bei mir die Anwendung von dem Shampoo.
Zusätzlich massiere ich nach jeder Haarwäsche Birkenhaarwasser in mein noch nasses Haar. Das beruhigt und kühlt die Kopfhaut und vermindert das Jucken. Außerdem regt es den Haarwuchs an. Auch hier habe ich teurer und günstigere Produkte getestet und konnte keinen Unterschied feststellen.
Trockendes, strapaziertes Haar
Auch dafür habe ich ein Shampoo nach dem anderen ausprobiert und bin wahrscheinlich jahrelang in eine Falle getappt. Ich landete irgendwann bei einem Shampoo von Fructis und hatte das Gefühl, dass mein Haar sich viel, viel besser anfühlte. Meine Friseurin riß jedoch erschrocken die Augen auf und meinte, dass das Shampoo gar nicht gut wäre. Nun, ich weiß es nicht. Aber ich vertraute ihr.
Letztendlich landete ich auch von selbst wieder bei der Wella SP Reihe. Da gibt es ein extra Shampoo für trockene Haare und ich muss sagen, auch das hat sehr gut geholfen. Mir wurde das ständige Shampoo kaufen aber zu teuer. Momentan benutze ich das Creame & Oil Shampoo von Schauma und ich finde: Meine Haare sehen ganz gut aus und fühlen sich auch schön an. Eine Expertenmeinung habe ich mir aber noch nicht eingeholt.
Zudem benutze ich manchmal (nicht immer) Haaröl, welches ich ins nasse Haar einmassiere. Auch hier gibt es Produkte die echt teuer sind und welche die günstiger sind. Auch SP hat solches Öl, aber ich muss sagen, dass es auch die günstige Variante wie z.B. von DM tut.
Haarwuchs anregen
Ich liebe lange Haare und manchmal wachsen mir meine einfach zu langsam. Hin und wieder habe ich sogar das Gefühl, dass gar nichts mehr wächst. Deswegen habe ich ein bisschen im Internet recherchiert und ein paar Tipps gefunden, die ich angewendet habe und von denen ich mir einbilde, dass sie helfen.
Nach dem Haare waschen spüle ich meine Haare mit kalten Wasser aus. Erstens regt der Warm-Kalt-Wechsel die Kopfhaut an und zweitens soll das kalte Wasser dem Haar einen schöneren Glanz geben.
Kopfmassagen sind übrigens allgemein sehr gut. Auch die regen die Durchblutung der Kopfhaut super an.
Die Haarstruktur nicht zerstören
Auch kämme ich meine Haare nicht, wenn sie noch nass sind. Das soll die Haarstruktur brechen und sie nicht wieder richtig in Form bringen. Ich Kämme meine Haare also vor dem Waschen und dann, wenn sie getrocknet sind. Oder ich Kämme sie etwas vor, indem ich einfach mit meinen Fingern „durchkämme“. Wer soviel Geduld nicht hat, kann eine Haarbürste mit Wildschweinborsten probieren. Diese Bürsten sind unfassbar weich und machen das Haar geschmeidig und sind sanfter zu der eigenen Haarstruktur. Leider sind meine Haare danach oft aufgeladen und das hasse ich wirklich.
Ich gehöre wohl auch zu der Gruppe Frauen, die ihre Haare nicht föhnen. Nicht, wenn ich es vermeiden kann. Diese Hitze ist nicht gerade förderlich für die Haargesundheit, deswegen versuche ich ganz darauf zu verzichten oder aber ein Schutzspray zu verwenden und/oder den Föhn nicht unbedingt auf die heißeste Stufe zu drehen.
Meine Haare trage ich meistens- eigentlich so gut wie immer- offen. Einfach, weil ich es nicht sonderlich mag, wenn mein Gesicht so offen liegt. Aber auch, weil Haargummis und Zopf-tragen die Haarstruktur beeinflussen. Viele von euch kennen aber sicherlich diese Haargummis ohne Metallstück und die etwas eingedreht sind und wie ein altes Telefonkabel aussehen. Die sollte man eigentlich bedenkenlos verwenden können.
Ernährungsergänzungsmittel
Davon habe ich auch schon viele ausprobiert. Einen Favoriten habe ich nicht, denn ich bin mir nicht wirklich sicher, ob das wirklich hilft. Manchmal habe ich das Gefühl es bringt etwas, dann wieder nicht.
Aber gerade dünnes Haar kann ein Zeichen für eine Mangelerscheinungen sein. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist also auch für unsere Haare gut!
Gerade Vitamin D und Eiweiß sind wichtig für schöne Haare.
Ob man dafür Ergänzungsmittel braucht oder es lieber über die Ernährung macht, bleibt dabei jedem selbst überlassen, würde ich meinen.
Dennoch: Auch ein guter HbA1c kann bei der Gesundheit eurer Haare helfen.
Wie sind eure Erfahrungen?
Habt ihr seit eurer Diagnose einen Unterschied bei euren haaren festgestellt oder habt ihr noch bessere Tipps für mich?
.
Helene Müller meint
Hallo Lisa!
Ich bin erst seit 2,5 Jahren Typ-1 Diabetikerin und musste auch nach dieser kurzen Zeit schon feststellen, dass sich Haut und Haarstruktur sehr verschlechtert hatten.
Gut, die reinste Haut hatte ich sowieso noch nie, aber Anfang des Jahres sah mein Gesicht aus wie ein Streuselkuchen, ein Zustand, der dem Selbstbewusstsein nicht gerade förderlich ist. Außerdem hatte ich lange Zeit Probleme mit eingerissenen Mundwinkeln, die einfach nicht heilen wollten, egal wie viel und mit was ich sie pflegte und eincremte.
Nach vielen Selbstversuchen mit mehr oder weniger teuren Pflegeprodukten und noch mehr Enttäuschungen, fragte ich in einer Apotheke nach einem Tipp und wurde prompt gefragt, ob ich mal über einen Zinkmangel nachgedacht hätte. Natürlich nicht, woher denn auch?
Also habe ich eine 20-Tage Kur Zinktabletten mitgegeben bekommen und mir daheim den Beipackzettel durchgelesen und mich daraufhin gefragt, warum mir keiner meiner Ärzte mal erklärt, dass Diabetiker 2-3 mal mehr Zink ausscheiden als gesunde Menschen.
Ende vom Lied ist, dass ich jetzt jeden Abend eine kleine Zinktablette einnehme (nicht aus der Apotheke, das wird auf Dauer zu teuer) und jetzt eine so reine Haut wie noch nie in meinem Leben habe. Auch meine Haare sind fühlbar dicker und gesünder und ich fühle mich wieder richtig wohl.
Ich weiß nicht, ob das was für jeden ist, aber mir helfen die Zinktabletten sehr 🙂
Liebe Grüße:D
folie meint
Leide leider unter Haarausfall und das ist gar nicht toll. Es ist so deprimierend. Und möchte schöne Haare, danke für diesen Beitrag.
Lg Manuela
Niels meint
Du hast hier wirklich einige gute Punkte genannt! Sehr informativ, vielen Dank für diesen Beitrag! 🙂
Ava meint
Haarbürste aus Wildschweinborsten? 😮 Wenn man das für OK hält und sich lediglich über seine eigenen kaputten Haare und desolate Gesundheit wundert/ärgert, kann ich nur sagen: KARMA.
Lisa meint
Hallo Ava,
Vielleicht schockierend, aber ich halte es wirklich für ok, denn ich habe mich vorher informiert. Ja, wirklich. Dennoch esse ich sogar zu Weihnachten Wildschwein :O, welches mein Opa auf unserem eigenen Grundstück geschossen hat. :O
Deine Meinung respektiere ich voll und ganz und bewundere Vegetarier und auch Veganer, aber was ich nicht besonders mag, sind Leute, die einem diesen Lebensstil aufzwängen wollen. Ich habe keine Argumente gegen Vegetarier, so kann und möchte ich gerade nur einfach nicht leben und so wie ich andere Menschen akzeptiere, möchte ich auch damit akzeptiert werden.
Ja, ich esse Fleisch, aber ich komme von einem Bauernhof, vom Land. Das Meiste, das ich tatsächlich vom Tier esse/verwende/verwerte kommt von uns selbst oder von Freunden, Bekannten und Nachbarn. ich kann also ruhigen Gewissens sagen, „das ist Bio“ und ich weiß, den Tieren ging es immer gut.
Genau auf so etwas achtete ich auch, als ich mir diese Wildschweinhaarbürste gekauft habe (ein relativ „normales“ Produkt. Nichts sonderlich außergewöhnliches für das man in bestimmten Läden suchen müsste).
Ich kaufe nicht einfach irgendwelche Produkte von Tieren, mir ist es nicht egal und ich achte schon auf solche Dinge.
Wahrscheinlich kaum zu glauben, aber ich liebe Tiere. Auch wenn ich mal eins esse. Ich bin mit Tieren aufgewachsen und hatte immer Tiere um mich herum, ich würde nie eins leiden lassen oder das total abfeiern.
Aber ich kenne mich ein klein wenig mit Wildschweinen aus (nicht wissenschaftlich gesehen, aber was das sehr nahe „Zusammenleben“ mit ihnen betrifft). Wir haben, nun ja, einige in unserem Wald. Und ein bestimmter Bestand wird jedes Jahr freigegeben, da sie unseren Wald zerstören. Das ist leider so, aber hier gibt es wirklich zu viele. Jäger dürfen ja auch nicht einfach so drauf los schießen, nur der Bestand, der freigegeben ist. Und das finde ich gut. Unser Wald und auch unser eigenes Grundstück leidet oft an den Wildschweinen. Ich selbst wurde schon das ein oder andere Mal während meiner Lauftour angegriffen und einige Hunde meines Opas wurden leider von Wildschweinen getötet (nicht die des Jägers, bevor es wieder heißt „Karma“ ;)). Am Boden und an den Bäumen sieht man es auch ganz besonders, da sie hier manchmal den Wald regelrecht überrennen, ist es auch nur im Sinne des Waldes und der anderen Tiere, dass einige von ihnen geschossen werden müssen.
Während des Winters, außerhalb der Jagdsaison und wenn die Frischlinge da sind, stellen wir unsere Abfallprodukte, die der Jäger dann mitnimmt, sodass die Tiere auch dann genug zu Essen im Wald finden.
Ich möchte keine Grundsatzdiskussion starten, aber wenn man sie schon tötet, dann sollte man respektvoll sein, ökonomisch denken und nicht einfach den „Rest“ wegwerfen.
Was meine eigene Gesundheit mit meiner Tiefliebe zutun hat, verstehe ich nicht. Ich habe sicherlich kein Tier geopfert um, schönere Haare zu haben und würde mich auch nicht in Tierblut suhlen, für eine schönere Haut.
Wie gesagt, ich akzeptiere deine Meinung und ich kann sie natürlich auch verstehen. Aber ich möchte mir nicht von jemanden, der mich nicht kennt, im Internet sagen lassen, ich hätte all die Dinge, die in meinem Leben schief gelaufen sind verdient (Karma), weil ich Produkte von Tiere verwende.
Liebe Grüße
Lisa
Sassi meint
Hallo Liebes, toller Post & deine pinken Haare hauen mich um. Das hätte ich dem eigentlich schüchternen Mädchen gar nicht zugetraut :* Nein Spaß bei Seite, Hitzeschutz steht bei mir auch an erster Stelle, aber auch mit dem Garnier Wunderöl bin ich unglaublich glücklich, sowie ich manchmal auch Zinktabl. nehme, obwohl da muss man wirklich dran glauben, damit es wirkt 🙂
allerliebste Grüße :*
Susi meint
Schöner und informativer Post! Ich habe auch oft Hautprobleme und Probleme mit der Kopfhaut.Mit meinen Haaren bin ich auch unzufrieden, da sie so trocken und aufgeraut wirken.. Ich benutze zur Zeit Shampoo und Spülung von Guhl.. vielleicht sollte ich auch mal die Wella SP Produkte ausprobieren. Ich kann mir vorstellen, dass da eine Menge zusammen spielt. Habe mir vorgenommen demnächst noch Kieselerde zu nehmen, die soll ja auch sehr gut für Haut, Haare und Nägel sein.
Elli meint
…und wieder neue Erkenntnisse, huh o.O Auf den Diabetes bin ich dabei noch gar nicht gekommen!
Meine Diagnose ist bisschen lange her, um den Mist einwandfrei darauf zurückführen zu können. Ich weiß, dass ich mal fast doppelt so viele Haare hatte, und die letzten Fotos, die das belegen, stammen aus 2004 – das war so ungefähr die Zeit, wo sich mein HbA1c wieder so langsam auf einen normalen Wert zurückbewegt hat, nachdem ich meine Pubertät mit nem Wert von 13 verbracht habe. Mittlerweile ist er durchgehend gut, aber an den Haaren ändert sich nichts.
Ich färbe mehr oder weniger regelmäßig und nehme die Pille, das sind ja auch Faktoren. Meine Haare sind unglaublich fein, werden schnell trocken und brüchig wenn ich sie zu lang wachsen lasse, und mit der Kopfhaut hab ich auch hin und wieder mal Probleme. Ich versuche, sie möglichst wenig zu stressen – nicht täglich waschen, nicht föhnen, und das Färben auf ein Minimum beschränken. Spezielle Produkte nutze ich aber nicht. Wobei (un)regelmäßiger Shampoowechsel förderlich zu sein scheint…