In den letzten vier Wochen war ich eine der Glücklichen, die Lumind testen durfte.
Aber von vorne, was ist Lumind?
Das ein oder andere habe ich ja schon davon geschrieben und vielleicht erinnert ihr euch:
Lumind ist ein Projekt von jungen Menschen. Der „Erfinder“ Kevin hat selbst Typ 1 Diabetes. Er sagte mir, dass er sich auch immer ans Messen erinnern müsse, die meisten Erinnerungsmöglichkeiten aber nervend und störend fand.
Zugeben, ein lauter Wecker in der Schule, der Uni oder auf der Arbeit, das geht nicht immer und manchmal stört auch schon das Vibrieren des Handys. Und auch zu Hause möchte man einfach manchmal seine Ruhe haben. Wenn Freunde da sind, ein spannender Film läuft oder man gerade lernt, können nervige laute Töne echt alles zerstören und einem komplett aus dem Konzept bringen.
Kevins Idee also: Etwas das ans Messen erinnert, aber bitte nicht penetrant dabei ist. Dafür aber schön anzusehen.
Und so entstand Lumind.
Der Prototyp, den er zum Testen verteilte, war eine Lampe, die man sich eigentlich hinstellen konnte, wo man wollte. Bei mir stand sie meist im Wohnzimmer, oder im Büro. Dort sollte sie mich alle drei Stunden ans Messen erinnern.
Wie genau erinnert es einen, ohne laute Töne?
Sie fängt an zu pulsieren. Lumind ist eine Lampe, die in schönen angenehmen Farben leuchtet und nach der eingestellten Erinnerungszeit anfängt langsam vor sich hin zu pulsieren. Ein Blick auf die Lampe verrät also: Ah, ich sollte mal testen. Dabei bringt sie einem aber nicht aus dem Workflow oder stört, sondern gibt einen dezenten Hinweis.
Dazu gibt es eine App.
In der App gebt ihr euren Wert ein und die Lampe leuchtet in den entsprechenden Farben.
So bedeutet grün, dass alles in Ordnung ist. Bei einem zu niedrigen Wert leuchtet sie rot und ist euer Wert zu hoch, wird das Licht blau. Dabei gibt es keine harten Übergänge, sondern die Farbtöne verschmelzen ganz leicht.
Ich muss gestehen, dass mir die Lampe alleine als Deko total gut gefällt. Aber nun ja, dass ist ja nun nicht ihre Hauptaufgabe. Wobei Kevin unseren Diabetes „verschönern“ wollte. Ich finde, mit dieser Lampe auf jeden Fall gelungen.
Hauptsächlich soll Lumind für Kinder und Eltern sein.
Die Lampe läßt sich ganze einfach mit dem Handy verbinden. Gibt jemand einen Wert über das Handy ein, leuchtet die Lampe in der richtigen Farbe. Dabei ist es egal, wo die Lampe steht.
Sind die Kinder in der Schule, können die Eltern sehen, was ihr Kind gerade für einen Wert hat.
Sogar bei mir hat das gut funktioniert. Wenn ich in der Uni saß und meinen Blutzucker länger nicht kontrollierte kam eine SMS von meinem Freund: „Die Lampe pulsiert. Teste mal!“ Und war ich zu hoch, sah er dies sofort und fragte nach, wie es mir gehe.
Gerade das stelle ich mir bei besorgte Eltern super vor. Als ich meiner Mama davon erzählte, war die ganz begeistert: „Na das hätten wir damals mal gebraucht.“ Leider warf sie gleich dazwischen: „Obwohl – wahrscheinlich hättest du die Werte im Handy eh manipuliert.“ Tja, was sollte ich darauf sagen. Wahrscheinlich hatte sie recht.
Das ist also ein, wenn nicht sogar der einzige Kritikpunkt, den ich momentan an Lumind habe. Aber das ganze steckt ja auch noch in den Kinderschuhen und was Kevin bisher, neben seinem Studium, geschafft hat, finde ich wirklich beeindrucken. Da wird er dafür auch noch eine Lösung parat haben. Auch einen Preis hat er mit diesem Projekt schon abgeräumt. Vielleicht hattet ihr damals ja auch für ihn abgestimmt 😉
Ich glaube wirklich daran, dass Lumind noch ganz groß werden kann. Die Idee und die bisherige Umsetzung finde ich wirklich klasse und mich hat er als Kunden schon mal gewonnen.
P.S. Ich glaube momentan sucht er noch nach neuen Testern. Vielleicht schreibt ihr ihm einfach mal, wenn ihr auch interessiert seid.
*Das Produkt wurde mir von Lumind zum testen bereit gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
kerstin meint
Toller Beitrag, liest sich sehr interessant.
Sassi meint
Hey, wirklich ein toller Beitrag, vor allem deine Fotos sind richtig schön und anschaulich, besonders die 194 😀 :*