Als die kleine Marie am Ostersonntag aufwachte, konnte sie es kaum erwarten hinaus in den Garten zu gehen und nach den ganzen leckeren Osterüberraschungen zu suchen, die der Osterhase für sie versteckt hatte.
Es war gerade mal 7 Uhr und Maries Eltern schliefen noch tief und fest.
Aufgeregt rannte sie in das Schlafzimmer und sprang auf das Bett.
„Aufstehen! Aufstehen! Es ist Ostern! Der Osterhase war bestimmt schon da!“
„Marie… warum bist du denn schon so früh wach?“
„Na, ich will endlich sehen, was mir der Osterhase gebracht hat! Komm schon Papa, du musst mitkommen!“
„Na gut“, stöhnte Maries Vater.
Gähnend erhob er sich aus dem Bett, schlüpfte in Hausschuhe und Morgenmantel und begleitete seine Tochter zur Tür.
Das kleine Mädchen zog sich schnell ein paar Schuhe an und stürmte hinaus.
„Marie, deine Jacke!“
„Ach man…„
Mit rollenden Augen kam Marie zurück getrottet und zog sich schnell ihre Jacke über. Jetzt aber!
Sie suchte alle Orte ab, an denen sie die letzten Jahre zu Ostern etwas gefunden hatte. Aber alles was sie fand, war leeres Schokoladenpapier.
„Papa, schau doch mal!“
Maries Vater zog sich Schuhe an und kam zu ihr um zu sehen, was seine Tochter gefunden hatte.
„Da ist ja nur Papier!“
„Aber… aber..“ Marie war traurig. Jemand hatte ihre Süßigkeiten aufgegessen. Doch dann blitzen ihre Augen. Irgendetwas war hier faul und sie würde herausfinden was es war.
Maries Vater kannte diesen Blick: „ Na los Sherlock, schnapp ihn dir! Aber sag Bescheid, wenn du etwas findest und geh nicht zu weit weg!“
So lief Marie zurück und untersuchte den Garten ganz genau.
Immer wieder fand sie mehr Papier und dazwischen hin und wieder einen Teststreifen.
Marie kannte die Streifen, denn sie hatte seitdem sie denken konnte Diabetes. Aber sie war die einzige in der Familie und konnte sich nicht erinnern, dass sie hier Teststreifen verloren hatte. Obwohl sie sonst auch überall herumlagen. Nicht jedoch im Garten.
Es war eine heiße Spur, die Marie gefunden hatte und diese verfolgte sie weiter. Aus dem Garten ging es in den Wald hinein.
Dort fand sie etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
Auf einem weichen Bett aus Moos lag der Osterhase.
Rund und prall gefuttert und mit einem Schokoladenbart!
„He! He, Osterhase! Du hast meine ganzen Süßigkeiten aufgegessen! Was machst du denn hier?“
Erschrocken blickte der Osterhase auf. „OH! Oh…“ Sein Blick fiel auf das ganze Papier zu seinen Füßen.
„Marie, das tut mir schrecklich leid! Weißt du, ich habe auch Diabetes und ich hatte durch das ganze Umhergehoppel eine Unterzuckerung. Da wollte ich etwas Schokolade mümmeln. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich alles aufgegessen habe!“
Marie musste lachen!
„Das kenne ich nur zu gut! Du musst dich nicht entschuldigen! Komm mit zu mir nach Hause!“
Marie und der Hase, der ein ganz schlechtes Gewissen hatte, gingen zurück zu Maries Haus.
Dort stattete Marie den Osterhasen mit genügend Traubenzucker aus.
„Dieses Jahr schenke ich dir mal etwas. Hier hast du einen ganzen Korb voll Traubenzucker! Damit du auch etwas hast, wenn du mal wieder unterzuckerst!“
„Und was ist mir dir? Ich habe alle deine Süßigkeiten aufgegessen und kann dir gar nichts mehr schenken!“
„Das ist halb so wild. Ich konnte Detektiv sein und dann habe ich dich noch kennengelernt! Außerdem weiß ich jetzt, das der Osterhase auch Diabetes hat und ich nicht alleine bin!“
Die Beiden umarmten sich und verabredeten sich für das nächste Jahr. Dann wollten sie zusammen Blutzuckerbingo spielen und Schokolade essen.
Geschrieben für:
Schreibe einen Kommentar