„Was dich als Läufer definiert ist nicht, wie schnell du bist oder wie viele Meilen du laufen kannst. Was dich als Läufer definiert ist, dass du deine Schuhe schnürst, aus der Tür gehst und läufst.“ (unbekannt)
Am Sonntag den 06. November 2016 fand der erste Diabetes Spendenlauf in Hannover statt. Ins Leben gerufen, geplant, organisiert und durchgeführt wurde das alles von Stefanie Blockus, der Blogautorin von Diabetes (er)leben.com.
Vorab konnte man sich im Internet, auf der Homepage des Laufes, anmelden. Die Anmeldegebühr betrug 10€. Auch vor Ort konnte man sich noch für 12€ anmelden. All das eingenommen Geld geht an die Diabetes- und Closed-Loop- Forschung. Also alles für einen guten Zweck.
Bei dem Lauf konnte jeder mitmachen. Egal ob trainierter Läufer, Gelegenheitsjogger, Walker, Spaziergänger, Trödeler, Inliner oder Fahrradfaherer. Alles war erlaubt.
Dann ging es – auf welche Art und Weise auch immer – ca. 6 km um den Maschsee in Hannover. Unter den „Powerläufern“ wurde die Zeit gestoppt, für alle anderen zählte „dabei sein ist alles“.
Am Start/Ziel wurde man von einigen Ständen bekannter Firmen unterhalten, aufgewärmt, gestärkt und informiert. So konnte man sich die gerade erst auf den Markt gekommene Ypsopump beim Mylife- Stand ansehen, sich von Dextro Energy neue Energie holen, den Blutzucker messen lassen oder die Green Cola probieren.
Ganz am Ende gab es eine Verlosung unter allen, sie sich angemeldet hatten. Man konnte eine Menge gewinnen, unter anderem selbst genähte und wärmende Bauchspeicheldrüsen.
Mein Lauf
Schon als ich das erste Mal von der Aktion erfuhr, wusste ich: „Da mache ich mit“. Denn eigentlich laufe ich sehr gerne und wollte schon immer mal bei einem „richtigen“ Lauf mitmachen. Ein Jahr hatte ich auch noch zum Trainieren und mein persönliches Ziel war es, die knapp 6km am Ende durchlaufen zu können. Außerdem freute ich mich unheimlich, dass das ganze in Hannover stattfand, denn ursprünglich komme ich ganz aus der Nähe. Früher war Hannover für mich einfach nur Hannover. Seitdem ich zum Studieren nach Kassel gezogen bin, ist Hannover jedoch sehr viel mehr für mich, als nur eine Stadt. Hannover und Umgebung bedeutet für mich Heimat, Familie, Freunde und Vertrautheit. Jeden freien Tag, den ich mir nehmen kann, fahre ich nach Hause zu meinen Eltern und sobald ich mein Studium abgeschlossen habe, wird es mich auch definitiv zurück ziehen, das steht für mich mittlerweile außer Frage. Konnte ich es vor 5 Jahren kaum abwarten von dort wegzukommen, zähle ich jetzt quasi schon die Minuten, bis ich zurück kommen kann.
Nun ja, für die, die meinen Blog verfolgen ist es sicherlich nicht sonderlich verwunderlich, dass ich mein Training schon vor Monaten eingestellt habe und zum totalen Sportverweigerer geworden bin, wenn auch nicht ganz freiwillig. Den Lauf wollte ich mir trotzdem nicht nehmen lassen. Schließlich war es ein Grund nach Hause zu fahren und beim Lauf konnte man ja auch spazieren.
Schon am Abend zuvor traf ich mich mit Saskia von Diafeeling und Sascha von Sugartweaks, die ich mit im Haus meiner Eltern einquartierte. Der „Prä-Abend“ war sehr schön und das Wochenende war es auf jeden Fall schon da wert.
Am Sonntag morgen in Hannover war es dann furchtbar kalt, windig und nass, aber das hielt uns nicht auf. Nach dem Aufwärmprogramm wurde es einem auch schon warm, nicht nur ums Herz. Außerdem musste ich bei der ganzen Aktion so furchtbar lachen (ja, Herrgott, ich bin gelenkig wie ein Schnitzel!), dass ich das Wetter um uns herum vergaß.
Dann ging es an den Start und Caro & Janis von (Blut-)Zuckerleben.de und ich ordneten uns im Mittelfeld bei den Läufern ein. Man muss ja optimistisch an die Sache herangehen. Wir schafften es auch zu laufen, so gute 400m. 😀
Danach fielen wir langsam zurück und pendelten uns bei den Walkern ein. Erst die letzten 500m fingen wir wieder an zu laufen. Eine gute Stunde brauchten wir, um den See zu umrunden. Die Verlosungen waren auch schon im vollen Gange, als wir ankamen. Aber hey, die Letzten waren wir noch lange nicht. Außerdem ging es ja um den Spaß und den hatte ich wirklich die ganze Zeit über.
Nur wenige Minuten nach unserem Einlauf ins Ziel wurde allerdings schon langsam abgebaut, was ich etwas schade fand. Aber gut, ich freute mich genau so gut auf das warme Auto, denn meine Hände konnte ich nicht mehr wirklich bewegen.
Stabiler Blutzucker
Mein Blutzucker blieb erstaunlicher Weise sehr konstant. Ich bin mit 230 mg/dl losgelaufen (niedriger traute ich mich einfach nicht) und ging dann sofort auf 260 hoch. Adrenalin lässt grüßen. Erst beim Walken ging er wieder etwas runter und pendelte sich bei 250 ein. Als wir dann die letzten 500m zum Endspurt losliefen, fiel er direkt in einer Minute auf 199, blieb dann aber dort. Eigentlich war das perfekt. So hätte ich sogar noch tiefer starten können. Dieser Lauf hat mir wieder Mut gemacht, es mit dem Sport zu probieren. Meine Werte waren stabil, ich hatte keine Unterzuckerung und zu keiner Minute Angst. Und da ich nun auch einen Nebenjob habe, werde ich mich gleich noch vor der Uni wieder in meinem alten Fitnessstudio anmelden. Wäre ja gelacht, wenn mich der Diabetes klein kriegt. Ne, dass kann er vergessen, jetzt erst recht.
Resümee
Über ein Jahr hat Steff geplant, organisiert und geschuftet und hat am Ende ein wirklich tolles Event präsentiert. Da machte es auch gar nicht so viel aus, dass es an dem Tag wirklich furchtbar kalt und auch etwas windig und regnerisch war. Sogar einen persönlichen Nutzen konnte ich daraus gewinnen: Neuen Mut und Zuversicht meinen Diabetes erneut zu bändigen und wieder langsam mit dem Sport zu beginnen. Es war unheimlich motivierend mit so vielen Menschen mit Diabetes loszulaufen. Ich habe viele Freunde getroffen, die ich tatsächlich durch meinen Diabetes gefunden habe und die ihn deswegen wieder in ein besseres Licht rücken und auch neue Menschen konnte ich wieder kennenlernen (an dieser Stelle ein paar Grüße an Carsten (oder Karsten?), melde dich doch mal, ich hätte da noch eine Frage 😉 ).
Schade fand ich nur, dass es zum Schluss so schnell zu Ende war, aber das war vielleicht auch dem Wetter geschuldet.
Ich freue mich schon, wenn es nächstes Jahr hoffentlich wieder heißt: Diabetes läuft. Und dann laufe ich (toi, toi,toi) wirklich!
Fotos von der wunderbaren Sabrina Lutter ©
Zum Beitrag von Organisatorin Steff: Diabetes-leben.com
Familie Will meint
Fam. Will aus Nordrhein-Westfalen war auch dabei. Eine gelungene Veranstaltung.
Eine Anregung hätte ich noch, ein offizieller Startschuss wäre schön gewesen und ein besser markierter Zieleinlauf. Es hat uns sehr gut gefallen. Die Veranstaltung war gut organisiert.
Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Kleidung.